Erfreuliche Begegnung
Erika Haugg
Vom 18. bis 20. September 2016 trafen sich Gralfrauen aus verschiedenen europäischen Ländern zu Begegnung und gemeinsamen Austausch über Migration. Es kamen 2 Frauen aus Portugal, 2 aus Brüssel und eine aus Italien, Christa Werner und Silvana Ferraguti, die das Treffen geplant und organisiert hatten, begleiteten die kleine Gruppe an allen Tagen persönlich und inhaltlich.
Zur Begegnung am Sonntag waren Frauen aus Mülheim, Duisburg und Umgebung eingeladen worden, aber der Sonntag gehört bei vielen der Familie, deshalb hatten etliche Frauen abgesagt. So war es nur eine kleine Gruppe, die interessiert zuhörte und auch Fragen stellte. Von den ausländischen Frauen erfuhren wir persönliches, aber auch von den Schwerpunkten ihrer Arbeit, die sich mit Flüchtlingen und Migranten, vor allem mit Frauen und Frauenprojekten befassen. Eine immer wiederkehrende Frage war: Wie können wir die Frauen erreichen, die sich nicht ansprechen lassen, die die angebotenen Möglichkeiten nicht wahrnehmen wollen oder nicht dürfen? Weshalb verweigern sie die Chancen zur Integration, was könnte man tun? Es wurde deutlich, dass es auf niederschwellige, aber erfolgreiche Projekte ankommen wird, damit die schwierige Situation in den nächsten Jahrzehnten gemeistert werden kann. In Brüssel z.B. ist das Zentrum immer offen, aber die Frauen kommen nicht. Ebenso in Portugal, wo es weniger Flüchtlinge gibt, aber auch da sind die Frauen schwer ansprechbar.
Beim Besuch der IIH (Internationale Initiative Hochfeld) berichtete Karoline Robins über die Arbeit mit Kindern und Frauen der Migranten, von der guten Zusammenarbeit auf Stadtebene und mit anderen Gruppierungen und Institutionen – gerade in Hochfeld, diesem Brennpunkt.
Ein weiterer Besuch fand im Sozialzentrum St. Peter in Hochfeld statt, wo Sr. Martina über ihre Arbeit mit Frauen berichtete, die vor allem die deutsche Sprache lernen müssen. Dabei waren Frauen aus Bulgarien und Rumänien anwesend, aber auch aus Sri Lanka, Afghanistan und der Ukraine – mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen.
Sehr spannend und interessant war der Besuch bei Solwodi (Menschenrechts- und Hilfsorganisation: Solidarität mit Frauen in Not). Besonders die Brüsseler Frauen interessierten sich für diese Arbeit, weil sie selbst die Arbeit von einer ähnlichen Organisation praktisch unterstützen.
Interessante Führungen durch die Evangelische Salvatorkirche in Duisburg und durch die über Duisburg hinaus bekannte Ditib-Merkez-Moschee in Marxloh, wurden als „Sahnehäubchen“ der Tage, die viel zu schnell vergingen, wahrgenommen.
Begeistert und voll von neuen Eindrücken verabschiedeten sich die Frauen und dankten für die vielen positiven Erfahrungen und die Gastfreundschaft im Gralzentrum Mülheim.