Wie ein Afrikaeinsatz lebenslang verbindet
„Lang, lang ist’s her…“
Ende Juni, Anfang Juli trafen sich in einem wunderschönen Ferienort des Vogelsbergs 28 ehemalige Entwicklungshelfer und –helferinnen, die in den 60er Jahren – lang ist’s her – eine Zeit gemeinsamen Arbeitens in Nigeria verlebt hatten. Neben verbindender Freundschaft und durch 7 später geschlossene, dort angebahnte Ehen, bestanden seit den 70er Jahren Rückkehrertreffen, bereits 20 an der Zahl. Für diesen Kreis von Ehemailigen war der mehrjährige Einsatz in Nigeria fürs weitere Leben prägend.
Wenn bei den ersten Zusammenkünften die Erinnerungen an gemeinsam Erlebtes im Mittelpunkt stand, so wurden ab den späten 70er Jahren diese Treffen durch die mitgekommenen Kinder belebt; für diese war die in Nigeria entstandene Gemeinschaft unter ihren Eltern eine starke Erfahrung. Die Organisierung der mehrtägigen Treffen oblag und obliegt nicht den ehemaligen Entsendeorganisationen wie der AGEH und der Gralbewegung, sie ist Sache der Rückkehrer selbst.
Vom Inhalt der Tagung möchte ich zwei Aspekte, die mir wichtig erscheinen, hervorheben. Den ersten brachte ein Gastreferent, selbst ehemaliger Rückkehrer, ein, indem er auf das Verhältnis Nord-Süd auf Weltebene, geprägt durch die Dominanz der wirtschaftlich starken Indu-strieländer, mit uns nachdachte. Zweitens verhalf uns zu einer differenzierteren Sicht über Fortschritt unseres damaligen Einsatzlandes Nigeria Klaus Fleischer vom „Missionsärztlichen“ in Würzburg, der positive Aspekte des im Allgemeinen als desolat abgestempelten Landes Nigeria zu schildern wusste und damit ein erfreuliches, hoch nötiges Korrektiv zur verbreiteten öffentlichen Meinung über Nigeria in unserem Land vermittelte.
Das Folgetreffen in zwei Jahren ist bereits geplant, es soll in Wolfenbüttel stattfinden. Wir Ehemaligen werden dann zwischen 73 und 90 Jahre alt sein. Weit, weit ist’s hin… will mir scheinen.
Friederike Steven
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