„…der Engel sprach – Fürchte Dich nicht…“ – Meine Gedanken nach dem Adventstreffen 2017
Der Nachmittag mit den Gralinnen hat mir gut getan. Draußen war es Winter, grimmig kalt. Dunkelheit brach schnell herein und weiter nach draußen gesehen sieht es nicht gut aus: Die im Reichtum leben schotten sich ab, die anderen ballen die Faust in der Tasche und je schlechter es geht, desto gefährlicher wird es für alle.
In mir ist die ständige Auseinandersetzung zwischen Kopf und Bauch, denn auch ich gehöre zu den Reichen, die Familie und Freunde haben, Gruppen in denen sie anerkannt werden und ich habe mehr als einen Dach über dem Kopf und gut zu essen und zu trinken.
So bin ich alt geworden: seit meine Mutter mir die Geschichten erzählt hat, kenne ich die Engel, von Maria und Josef und von den Hirten auf dem Feld, die ihnen sagen „Fürchtet Euch nicht“.
Und doch wird mir immer wieder Angst.
So ein Nachmittag macht mir erlebbar, wie gut es tut, zusammen zu sein mit Menschen, die sich verstehen, die sich auf einen gemeinsamen Weg durch die Zeit wissen.
Beim Adventstreffen war es im Gralzentrum warm und hell. In der Mitte unseres Kreises stand der Adventskranz mit den 4 Kerzen, von denen schon ein brannte. Sie weisen auf die Christnacht hin, die mit Riesenschritten auf uns zukommt. Der altvertraute Kreis, sogar mit einem neuen Gesicht dabei, ermöglichte ein lebendiges Rundgespräch über die persönlichen Erfahrungen mit Ängsten und ihre Überwindung. Dieses Gespräch setzte sich über die vorgesehene Zeit hinweg fort.
Alles ging gut, obwohl es zuerst so aussah, als ob wir ohne 2 Hauptakteurinnen auskommen mussten und die Musik nicht sofort funktionieren wollte. Helma sprang ein und sang das Lied, zu dem wir uns in Tanzschritten bewegen konnten, mit einem Text, der auf die Verbindung zwischen Erde und Himmel hinwies.
Das Gespräch tat mir so gut wie die heiße italienische Suppe…
So ging es gestärkt wieder nach draußen, wo sich in der eiskalten Winternacht sogar Schnee ankündigte.
Victoria Ortega