Das Blumenkübelprojekt im Hochfelder Immendal
Am Samstag, den 11. September 2021, war es nach langen Phasen der Planungen endlich so weit. Die Idee und der Traum von einer Verschönerung der Straße, in der man lebt, war schon sehr lange im Kopf einer Anwohnerin im Immendal, einer Straße in Duisburg-Hochfeld, vorhanden. Hochfeld ist ein Stadtteil in Duisburg, der unter einem negativen Image aufgrund von hoher Arbeitslosigkeit, Verwahrlosung und Vermüllung leidet. Medial werden oft marode Häuser und wilde Müllkippen von Hochfeld präsentiert.
Die Idee einer Anwohnerin, einen Blumenkübel mit unterschiedlich blühenden Pflanze vor jede Haustür der Straße zu stellen und so den Anblick der Umgebung zu verschönern, wartete darauf, von und mit den nötigen unterstützenden Händen umgesetzt zu werden. Mithilfe der sozialen Institutionen der Straße, die trotz der distanzierenden Bedingungen während der Coronapandemie stabil vernetzt blieben und ebenfalls hinter der Idee standen, war die Realisierung möglich. Über persönliche Ansprachen der Streetworker, des Familienzentrums, des Stadtteiltreffs und der Internationalen Initiative Hochfeld e.V. konnten die Anwohner und Anwohnerinnen von der Idee überzeugt werden.
Aus den bunt gemischten Bevölkerungsgruppen, die sich die Straße teilen, wurden so Menschen gefunden, die sich interessiert bereit erklärten, Verantwortung für so einen Blumenkübel und den Erhalt der lebendigen Pflanze zu übernehmen.
An dem Tag der Pflanzaktion war viel Enthusiasmus, Tatkraft und Begeisterung für die Aktion spürbar. So arbeitete der bulgarische Nachbar mit der türkischen Nachbarin Hand in Hand und alle bemühten sich sichtbar. Die Kinder waren ebenfalls froh, wenn sie tatkräftig mit der Schaufel oder dem Besen mithelfen konnten. Da die Blumenkübel grau sind, hatten viele der Anwohnenden die Idee, die Kübel von den Kindern bunt anmalen zu lassen, was das nächste gemeinsame Projekt sein wird. Denn an einem schönen Zuhause sind alle interessiert.
Die Internationale Initiative Hochfeld e.V. versucht, alle Familien, Frauen, Männer und Kinder, die im Sozialraum wohnen, sich selbst zu bemächtigen, indem ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Verantwortlichkeit für das eigene Zuhause, das sauber und schön gestaltet werden soll, vermittelt wird. Daher wurde diese Aktion mit der notwendigen Beständigkeit gerne unterstützt und wir freuen uns auf das nächste gemeinsame Straßenprojekt!
Duisburg, den 29.09.2021, Britta Willigalla