Pfingstfest im Gralzentrum Mülheim
Was bedeutet mir Pfingsten? war die Frage zum alljährlich wiederkehrenden Fest der Christen. Eine kleine Gruppe ganz unterschiedlicher Frauen war der Einladung der Gralinnen gefolgt. Pfingstrosen schmückten den Raum, der mit seinen großen Fenstern den Blick auf den Garten frei gab, der in seinem schönsten sommerlich ‚grünen Kleide‘ stand.
Die Feier wurde von allen Teilnehmerinnen mitgestaltet, indem eine Jede die Frage des Tages beantwortete. Die Antworten waren so unterschiedlich, wie der kleine Kreis bunt zusammengesetzt war: von der theologischen Interpretation der wundersamen Pfingstgeschichte, über Erfahrungen in der eigenen Biografie, dem Schwerpunkt der Weisheit oder von dem Wunder des Verstehens. Wie eine Perlenkette reihten sich die Berichte aneinander, verbunden wurden sie durch wohltuende Melodienfolgen aus der Bassflöte von Maria Kaiml. Umrahmt war das Treffen von leiblichen Genüssen, Gebeten und vielen Gesprächen hin und her. Zum Schluss spielte uns Erika Haugg auf ihrer kleinen Harfe das Sommerlied von Paul Gerhard vom Suchen der Freude…
Wieder einmal eine kleine, feine Festivität, ein Moment des Atemholens in unserer sich vor unseren Augen rasant verändernden Welt. Mir wurde irgendwie bewusst, wie lebensnah – einfach die Jesusgeschichten aus dem Neuen Testament doch sind und wie sie mit ihren geheimnisvollen Inhalten helfen, zu leben und zu sterben in ahnungsvoller Hoffnung.
Es ist schade, dass die Kreise um das Gralzentrum immer kleiner werden. Liegt es an uns, dass wir Menschen um 2019 uns so schwer tun, uns verständlich zu machen?
Victoria Ortega, 14.06.2019