Effata-Treffen vom 2. – 4. Februar 2018 in Heppenheim
„Maria in verschiedenen Religionen“
Zu Beginn der Tagung sahen wir den Film „Maria von Nazareth“, um uns in die Geschehnisse am Anfang des Jahrhunderts nach Christi Geburt, und nach den vorliegenden biblischen Aussagen, hineindenken zu können.
Am nächsten Tag ging es um das Leben von Maria und was darüber in der Bibel steht. Maria Kaiml zeigte, dass Maria ein junges Mädchen war, eine Jüdin, die aufrecht und rückhaltlos glaubt. Als ihr der Engel verkündet, dass sie von Gott auserwählt sei, den langersehnten Messias zur Welt zu bringen, da nimmt sie ohne Wenn und Aber diese Aufforderung an, ohne an eventuelle Folgen zu denken.
Die Juden warteten damals auf den Messias, um von der römischen Fremdherrschaft befreit zu werden. Aber sie erkennen Jesus nicht als den Befreienden an. Maria ist hier „nur“ die leibliche Mutter von Jesus.
Im Koran ist Maria die einzige Frau, die mit Namen erwähnt wird. Sie wird in mehreren Suren erwähnt und als Mutter des Propheten Jesus bezeichnet. Auch von der Verheißung Gottes und der Geburt Jesus wird im Koran berichtet.
Wie Maria von Martin Luther gesehen wurde, erfuhren wir von Marita Estor. Für Martin Luther war Maria die „hochgelobte Jungfrau“. Er hat das Magnificat ins Deutsche übertragen 1521 noch bevor er die Übersetzung des Neuen Testaments als Ganzes in Angriff nahm. Er hat sie bis ans Lebensende verehrt: „Das Geschöpf Maria kann nicht genug gelobt werden“.
Und wie wird Maria in der Katholischen Kirche verehrt? Christa Werner erzählt uns von eigenen Erfahrungen in ihrer Familie und darüber hinaus. Maria ist die Tröstende, die Mitleidende, die zu Verehrende. Sie ist Vorbild für das Leben von Frauen allgemein, wo Sorge, Angst und Freude, Liebe und Geborgenheit das Leben prägen. Weil Maria so bedingungslos glaubt, genießt sie bis heute uneingeschränktes Vertrauen. Auch in vielen Gemälden, Gedichten und Liedern haben Künstler und Laien uns Maria näher gebracht.
Am Abend nach der Eucharistiefeier im Heppenheimer Dom St. Peter ging es zum gemütlichen Beisammensein über. Wir waren 15 Frauen, die sich auf die Begegnung als Gralfrauen und –freundinnen aus Deutschland freuten. Die Freude, miteinander zu reden, zu diskutieren und zu feiern, ist immer wieder das Besondere an diesen Treffen.
Am Sonntag wurde in lockerer Runde von der eigenen Beziehung zur Gottesmutter Maria bzw. zur Maria als ganz normale Frau und Mutter berichtet. Bei den Einen gehöre Maria Verehrung zum normalen Alltag, andere richten ihre Gebete und Bitten in bedrohlichen Situationen an sie und andere wiederum erleben Maria lediglich beim weihnachtlichen Krippenspiel als Mutter von Jesus, die in einem Stall ihr Kind zur Welt brachte, weil sonst kein Raum in der Herberge frei war.
Ein ganz wunderbares und interessantes Wochenende ging zu Ende, nicht ohne den Gedanken an das nächste Effata -Treffen, das vom 8. – 10. Februar 2019 wieder in Heppenheim sein wird. Wir werden uns mit einigen Aspekten der „Rettung der Schöpfung“ beschäftigen.
Erika Haugg